Moderne Buchkunst seit 1960 - Eine private Sicht -  
   

Ekkeland Götze - Deutschland

E-Mail vom 04.02.2004

 

1.

Mein erstes Künstlerbuch (Terra di Siena) entstand aus dem Bedürfnis heraus, ein Terragrafie-Projekt komplett zu dokumentieren, da schon nach kurzer Zeit einzelne Arbeiten aus dem Projekt nicht mehr in meinen Händen waren. Dabei wurden mir die Gestaltungsmöglichkeiten des Künstlerbuchs bewusst. Ich entwickelte also diese Möglichkeiten im Kontext zu den jeweiligen ERD-Projekten weiter. Dabei entstanden ganz verrückte Bücher und Buchobjekte, die man z.B. sogar an die Wand hängen konnte (l'Ocre, Kailas). Seit "Amazonas" (2001) mache ich keine Künstlerbücher mehr, da die Herstellungskosten eines solchen Buches jedes vernünftige Maß übersteigen.

 

2.

Der Text ist in meinen Büchern immer die ergänzende, den Blickwinkel erweiternde "Illustration". Also der ganz umgekehrte Fall zu einem "normalen" Buch. Dies ergibt sich aus der Sache selbst: die ERDE ist Gegenstand meines künstlerischen Schaffens, die einzelnen Projekte werden immer im Kontext zu dem zu schaffenden "Weltbild" ausgewählt und realisiert. In der Folge entstehen dann die Bücher. Ausnahme: "Kailas", bei diesem Projekt war das (auch an die Wand zu hängende) tibetische Buch von vornherein als Hauptwerk konzipiert. D.h., ich finde Texte zum Projekt und Buch.

 

3.

Für mich spielt das Verhältnis keine Rolle, es ergibt und entwickelt sich eigenständig während der Arbeit am Buch und Projekt.