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Autor 47Gerlach, Harald
TitelEinschlüsse. Aufbrüche. Blätter zu sechs Monaten deutscher Geschichte
OrtRudolstadt
LandDeutschland
Jahr1991
Editionburgart-presse
KünstlerMörstedt, Alfred Traugott
TechnikRadierungen (7, handkoloriert), Zeichnung/Collage (farbig)
AusstattungNicht paginiert (27 Bl.), 27,4 x 31,3 cm, Ganzlederband im Schuber, Nr. 3 von 20 Exemplaren der Ausgabe A mit einem handschriftlichen Gedicht des Autors ("Die Saale") und einer mehrfarbigen signierten Zeichnung/Collage des Künstlers, im Impressum von Autor und Künstler signiert, 4. Druck der burgart-presse
Auflage3/20 der Ausgabe A (Gesamtauflage 200 + 30)
AnmerkungenDieses Künstlerbuch versammelt Tagebucheinträge des Autors Harald Gerlach vom 8. Oktober 1989 bis zum 18. März 1990 und Gedichte. Sie beschreiben die Machtstrukturen der Sowjetunion und Stalins Politik ("Die von diesem sadistischen Gehirn hervorgebrachten Machtstrukturen sind das Vaterhaus des SED-Regimes" (10. Oktober 1989), die "Barbarei des Machterhalts" (17. Oktober 1989) und das Aufbegehren des Volkes ("Die Provinz probt ihren Aufstand. Die privilegierten Statthalter der Zentralgewalt stammeln ratlos Ausflüchte. Erstmals fehlen die triumphalen Floskeln von ihrer historischen Mission. Haben sie begriffen, daß ihre Stunden gezählt sind?" (24. Oktober 1989). Das Buch schließt mit einem fragenden Blick in die Zukunft: "Das Volk geht zur Urne. Es will seine Vergangenheit zu Grabe tragen./Eine neue Übergangsgesellschaft./Auf dem Markt wird Erdinger Weißbier ausgeschenkt. Die Vorhut der/neuen Zeit ist da: die Händler./Werden die Gründer folgen?/Und die Priester, was bringen sie?/ ..." (18. März 1990)

Die handkolorierten Radierungen Mörstedts nehmen keinen direkten Bezug auf die Tagebucheintragungen, sondern bilden zumeist abstrakte Strukturen ab, denen die Kolorierung von Hand eine ungeahnte Tiefe verleiht. Mit seiner künstlerischen Position, die im Gegensatz zum offiziellen sozialistischen Realismus stand, übte er Widerstand gegen die Kulturpolitik der DDR. Unter diesem Aspekt ergänzen und erweitern seine sensiblen Grafiken die Tagebucheinträge und Gedichte Gerlachs.

Beiliegend eine weitere handkolorierte Radierung von Mörstedt (nicht zum Buch gehörend), nummeriert (39/40), betitelt "In Erwartung", signiert und datiert "84", die Verlagsankündigung zum Buch aus dem Katalog des Jahres 1995 und ein Ausschnitt aus dem Katalog des Antiquariats Lehr mit Angaben zum Buch.
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Autor 417Grimm, Gebrüder
TitelMärchen. 3 Bände. Band 1 : Das singende, springende Löweneckerchen. Band 2 : Der Räuberbräutigam. Die Alte im Walde. Band 3 : Die Gänsemagd.
OrtBerlin
LandDeutschland
Jahr1990/1991/1992
EditionQuetsche. Verlag für Buchkunst
KünstlerMott, Hanna
TechnikLithografien (6, handkoloriert); Linolschnitte (6, tlw. handkoloriert); Radierungen (5, tlw. handkoloriert)
Ausstattung25 S., 28 S., 24 S., je 27,3 x 19,7 cm, illustrierte Leinenbände im - laut Verlagsprospekt - "märchenhaft bedruckten Schuber" aus Pappe
Auflage70/100; 5/100; 18/100
Anmerkungen8., 12. und 14. Druck der Quetsche, Verlag für Buchkunst. Alle Bände im Impressum von Hanna Mott signiert, Band 2 mit zusätzlicher Widmung für Reinhard Grüner. Grafiken meist handkoloriert. Gedruckt auf Zerkall-Bütten. Beim ersten Band war Hanna 10, beim zweiten 11 und beim dritten 13 Jahre alt.
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Autor 356Multerer, Gerhard
TitelMutter von allem.
OrtFreilassing
LandDeutschland
Jahr2002
EditionMulterer, Gerhard (Selbstverlag)
KünstlerMulterer, Gerhard
TechnikMischtechnik
AusstattungNicht paginiert, 40 x 27,9 cm, Halbleder mit aufkaschierten
Eierschalen auf dem vorderen und hinteren Buchdeckel, in Mappe
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenDas Buch enthält eingangs drei und am Ende drei Taschen, in denen sich handgeschriebene Fragmente des Textes befinden, die Antwort geben sollen auf die Frage "Wer bin ich?" Sie werden fragmentarisch in das Buch aufgenommen und folgen dem einleitenden Text "Verschlossen sind 150 Waffenkammern ..." Der gesamte Text liegt in Kopie bei. Durch das Blättern, bei dem jedes Blatt in das andere übergeht, es erweitert oder verdeckt, entfaltet sich ein Bild- und Textpanorama, bei dem sich am Schluß durch Überlappungen zwei für den Künstler entscheidende Symbole (Muschel und Geweih) ergeben. Der Betrachter muss für sich entscheiden, wie er den Titel des Buches interpretiert. Besonders hinzuweisen ist auf die zahlreichen Körperdrucke, die dem Buch auch eine Aussage jenseits des intellektuell Fassbaren verleihen.
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Autor 357Multerer, Gerhard
Titel"Ein Brief an Reinhard" 6. Dezember 1996
OrtOhne Ort (Freilassing)
LandDeutschland
Jahr1996
EditionMulterer, Gerhard (Selbstverlag)
KünstlerMulterer, Gerhard
TechnikMischtechnik, Objekt
AusstattungNicht paginiert (8 Blatt und 6 Transparentpapiere), 22,6 x 36,5
cm, Leinen-/Papiereinband
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenDiese Unikat wurde gut verschnürt per Post ("Mail Art") an den Sammler geschickt und enthält deshalb auf der Vorder- und Rückseite Empfänger- und Absenderangaben mit abgestempelten Briefmarken. Auf dem Deckblatt betitelt, signiert und datiert. Aus sieben Seiten wurde ein Oval herausgeschnitten, durch das man ein Objekt, das auf die Innenseite des hinteren Deckels montiert ist, sehen kann. Der handschriftliche Text befindet sich auf sechs Transparentpapieren, die zwischen die anderen Seiten eingefügt wurden. Zentrales Thema des Buches ist die Rolle, welche die Kunst im Leben spielt und welche schöpferischen Kräfte ihr innewohnen. "Künstlerisches Verhalten im weiteren Sinne ist nach meiner Auffassung nicht an einer bestimmten (produktiven) Technik oder einem künstlerischen Produkt zu messen, es erstreckt sich vielmehr auf alle Lebensbereiche, bis hin zur bloßen Teilnahme am Prozeß Leben." (Multerer, S.2) Ein sehr persönlicher Beleg dieser These sind die Ausführungen des Künstlers zur Geburt seiner Tochter. (Zwei Fotos seiner Tochter beiliegend) Das dem Buch beigegebene Objekt weckt Assoziationen zum Prozess des Geborenwerdens, zu Hilf- und Schutzlosigkeit, zur Entfaltung in das Leben hinein.
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Autor 358Multerer, Gerhard
TitelDer Bienensucher
OrtOhne Ort (Freilassing)
LandDeutschland
Jahr1997
EditionMulterer, Gerhard (Selbstverlag)
KünstlerMulterer, Gerhard
TechnikMischtechnik, Collagen
AusstattungNicht paginiert, 37,7 x 30,4 cm, Halbleinen mit Stanzung im Vorderdeckel, Schuber
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenAuf dem ersten Blatt handschriftlich betitelt "Der Bienensucher", datiert (1997) und signiert. Das Buch erlaubt unterschiedliche Interpretationsansätze. Das Bienenhaus könnte als Metapher für Geborgenheit (Haus, Frau, Bewusstsein, Wissen) stehen, der Bienensucher (dargestellt als Skifahrer) als derjenige, der sein soziales Umfeld zum Leben benötigt, sich aber immer wieder aus diesem herausbegeben muss, um durch weitere Erfahrungen (Buch etc.) zu wachsen. Dass dieser Suche auch eine Gefährlichkeit innewohnen kann, zeigt bereits das erste Bild - der Skifahrer auf der Kugel. Warme Farben, besonders gelb (und damit Anspielung auf die Farbe des Honigs), dominieren. Das letzte Bienenhaus mit der Nummer X könnte einen Palast darstellen, die vielleicht letzte im Leben anzustrebende Phase, der jedoch im zweiten Teil verblasst und in das weiße Nichts der nächsten Seite übergeht. Besonders beeindruckend der Mittelteil des Buches, der aus einer Collage aus den Rücken alter Bücher besteht.
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Autor 359Multerer, Gerhard/Petrarca
Titelroses are still roses
OrtOhne Ort (Freilassing)
LandDeutschland
Jahr1998
EditionMulterer, Gerhard (Selbstverlag)
KünstlerMulterer, Gerhard
TechnikMischtechnik
AusstattungNicht paginiert (19 Blatt), 38 x 37 cm Papp-/Filzband mit Leinenrücken in privater Kassette
AuflageUnikatbuch
AnmerkungenAuf dem vorderen Buchdeckel außen und dem hinteren Buchdeckel innen und außen datiert und signiert. (Hinten innen mit dem Vermerk "fünf Monate über petrarca nachgedacht/12.00 bis 14.00 Papier beschafft/15.00 bis 24.00 roses are still roses"). Der Text von Petrarca, der das Reisen zum Thema hat, wird der Ausgangspunkt für diese künstlerische Arbeit Multerers. ("... und es gehen die Menschen zu bestaunen die Gipfel der Berge und die ungeheuren Fluten des Meeres und die weit dahinfließenden Ströme und den Saum des Ozeans und Kreisbahn der Gestirne und haben nicht acht ihrer selbst/1336") Auf einem der Hölzer, die den Buchblock zusammenhalten, findet sich der Satz "Ein Buch ist ein Berg aus Wörtern", gleich daneben die schwarze Silhouette eines Berges, betitelt "Mont Ventoux"; der Berg, den Petrarca im Mittelalter bestieg. Die Verletzlichkeit des Menschen auf seiner Suche nach der "Realisation der Realität" dokumentieren die aggressiven Zerstörungen der nächsten beiden und vieler weiterer Doppelseiten. Nach dem eingangs erwähnten Text von Petrarca setzt der Künstler immer wieder Schlagworte und Satzfragmente in seine Malereien: "focus in season", "rosenblätter", "doppelklang". Schönheit und Vernichtung stehen direkt nebeneinander ("ROSE GARDEN/BATTLE FIELD"), die schwarzen Rosen sind weiß gehöht und geben Vorahnung des Dunklen: "Es brach eine Schlacht aus, wer herrschen soll von den beiden Menschen in mir/wenn ich mich als Tier behandle antwortet ein Mensch wenn ich mich als Mensch behandle antwortet ein Tier". Eine der ergreifendsten Doppelseiten findet sich zum Schluss: Ein liegender Mann in schwarz, in der Hand weiße Rosen. Der darüberstehende Satz wird zum Motto des Buches. "Ich ernähre mich aus meinen Verletzungen." Abschließend imaginiert der Künstler noch ein Telefonat mit Petrarca, das er mit den Worten enden läßt "... spürte ich, daß ich ihn niemals wiedersehen werde." Auf der hinteren Holzleiste ist vermerkt "nihil enim contra naturam bene fit". Der Einband des Buches ist mit einer durchsichtigen Plastikfolie bezogen, auf dem sich folgender Satz (in Lateinisch und Deutsch) findet: "Amo, sed quod non amare amem, quod odisse cupiam"/"Ich liebe, aber das, was ich lieber nicht liebte, das was ich zu hassen wünschte". Die Seiten des Buches bestehen aus Schießscheiben, die bei der Polizei Verwendung fanden und bei denen die geschossenen Löcher überklebt wurden, um sie weiter verwenden zu können. Dies ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, da der Künstler die Seiten künstlerisch transformiert; sie werden zu Wunden, die dem zerrissenen Menschen bei seinem Versuch, Menschlichkeit zu gewinnen, zugefügt werden. Beigegeben sind dem Buch in einer vom Künstler mit "a gunman named reinhard had two shots" (signiert und datiert "17. Mai 1998") beschrifteten Hülle zwei Seiten, die den Originalzustand einer Seite und deren Überarbeitung aufzeigen, weiterhin drei Fotos, die den Künstler bei der Beschriftung dieser Hülle zeigen, ein Mail-Art Brief des Künstlers mit einem Verzeichnis seiner bis dahin entstandenen Bücher und deren Käufern, Informationen (mit Preisangaben) zu weiteren Büchern, ein signierter und datierter Weihnachtsgruß mit einem Schreiben der Deutsche Post AG, die sich dafür entschuldigt, dass der Brief ohne Inhalt bei ihr vorgefunden wurde und dadurch dokumentiert, wie wenig der Betreffende von dieser künstlerischen Botschaft verstand.
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